Hans Rüttgers gestorben

Gestern Abend ist nach kurzer schwerer Krankheit unser Ehrenmitglied Hans Rüttgers gestorben. Für alle, die ihn näher kennen, menschlich ein schwerer Schock. 

Hans Rüttgers war 40 Jahre Vorstandsmitglied. Ohne ihn würde es die heutige BTHV-Anlage nicht geben. Mit Eberhard Nöller als 1. Vorsitzenden bildete er ein geniales Duo. Der Umzug des BTHV vom Strässchensweg (Hockey) und Reuterstr. (Tennis) 1973 ins Wasserland war sein Meisterstück. Und die vereinseigene Hockey-und Tennishalle waren 1994 und 1996 noch die ganz große Ausnahme. Er übernahm mit Nöller die unvermeidlichen unzähligen Behördengänge und alles, was dazu gehört. Ihm ging es immer um die Sache und den  BTHV. Verhandlungspartner, die keine BTHV’er waren, hatten es nicht immer einfach.

Und 40 Jahre Vorstandsarbeit mit den monatlichen Sitzungen und der Arbeit als 2. Vorsitzender: schon das einmalig. Wie auch sein Satz, der mir ewig aus leidvoller BTHV-Erfahrung in Erinnerung bleiben wird: ‘Ich war 40 Jahre im Vorstand und hätte jeden Tag einen Grund gehabt, zurückzutreten. Ich habe es trotzdem nicht gemacht!’

Eine persönliche Anmerkung: ich war viele Jahre mit Hänschen im Vorstand. Damals waren die Zeiten noch stürmisch: als junger 68-iger wollte man es den Älteren zeigen und alte Zöpfe…..  Es flogen nicht nur gelegentlich die Fetzen und immerhin kam man sich gegen Ende seiner Vorstandsarbeit etwas näher: so schlecht waren die alten Zöpfe nicht – neue Ideen aber auch nicht, wobei auch nicht jede neue Idee gut ist.Auch Erfahrung entpuppte sich als gute Idee.

Vor ein paar Jahren wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, beim Mumiendoppel am Do. mitzuspielen. Seit Bau der Halle 1994 gab es dieses Doppel. Begründung: man müsse sich verjüngen. Da verging einem schnell das Lachen und die vermeintliche Ehre, aber man wollte jetzt auch kein Spielverderber sein. Erstaunlicherweise war Hans dann immer mein Spielpartner und es wurde der Beweis angetreten: Tennis kann auch verbinden und sich menschlich näher bringen…. Wir hatten jede Menge Spaß und sehr viel gelacht – das Hauptanliegen des Mumiendoppels. In jedem Fall war schon sensationell, was ein 88-jähriger noch alles drauf hat. Seine Stopps – genial. Genauso wie seine Lobs – in jeder Beziehung alte Schule……

Zum Doppel gehörte auch immer das anschließende Get-Together an der Theke. Flammkuchen und alte Marille waren Pflicht – die Gespräche mehr als unterhaltsam. Störend eigentlich nur die Blicke der anderen Gäste über den mitunter doch sehr lauten und vermeintlichen Seniorenstammtisch. Bei diesen Gesprächen wurde vor allem deutlich, was alle an Hans mehr als geschätzt haben: seinen einmaligen Humor. Und er konnte, auch das selten, über sich selbst lachen.

Es fällt schwer, Hans Rüttgers mit den Worten zu würdigen, die er verdient hat. Man muss ihn einfach erlebt haben. Der BTHV hat ihm unendlich viel zu verdanken.

Kay Milner

 

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