Das Ehrenamt im BTHV
HINTERGRUND
Der BTHV ist einer der Mitglieder stärksten Sportvereine in Bonn mit einer über 115-jährigen Tradition. Er wird überwiegend ehrenamtlich geführt. Nicht zuletzt deswegen benötigt der BTHV dauerhaft eine große Anzahl an Ehrenamtlichen, die den Verein als Vorstand führen und den täglichen sportlichen Ablauf (bezahlte Trainer) sowie die Verwaltung (hauptamtlicher Geschäftsführer) unterstützen.
Das ist – wie in fast allen Sportvereinen in Deutschland – eine Herkulesaufgabe. Immer häufiger stellt sich die Frage, wie sich gerade die traditionellen Formen des Ehrenamts mit modernen Lebensformen vereinbaren lassen in einer Gesellschaft, die im Laufe der letzten Jahre eine Werteveränderung erfahren hat und sicherlich auch in Zukunft weiter erfahren wird.
Insgesamt engagiert sich bereits eine erfreulich hohe Anzahl an Mitgliedern freiwillig im BTHV. Trotzdem scheint der Einsatz der freiwilligen Helfer zum Teil eher ad hoc und nicht immer gut organisiert. Zudem bleiben wichtige Aufgabe unerledigt und im Ideenstadium hängen („Man müsste eigentlich mal…“). Auch vermissen einige der Freiwilligen eine wertschätzende Anerkennung für ihren Einsatz.
Daher kommt es zwangsläufig immer mal wieder zu Unmut, der sich negativ auf die Vereinskultur auswirkt. Arbeit bleibt unerledigt, die vorhandenen Ehrenamtlichen müssen deshalb viel mehr stemmen, als es ihre Zeit und Ressourcen eigentlich erlauben. Die Folge sind Erschöpfung, Frust und nicht selten Rückzug ins Private bei den Ehrenamtlichen sowie unerledigte Aufgaben im Verein. Leider verliert ein Verein in solch einem Szenario nicht selten genau die Mitglieder, die eigentlich bereit sind, sich zu engagieren.
Die Frage, die derzeit die Sportvereine in der gesamten Bundesrepublik umtreibt, lautet also:
Wie kann es der Verein schaffen, nachhaltig und planbar eine möglichst große Zahl an freiwillig Engagierten zu mobilisieren und längerfristig zu binden?
Im Rahmen der Initiative “Bewegt ÄLTER werden in NRW” des Landessportbunds, wurde der BTHV 2017 als idealer Partner auserkoren, um als Pilotprojekt ein Ehrenamtskonzept zu erarbeiten. Vorstandsmitglied Sabine Kaldonek hat sich daraufhin des Themas angenommen.
Als erstes musste ein „Freiwilliger“ gefunden werden, der ein Ehrenamtskonzept erstellen kann. Oliver Wittershagen, passives Mitglied im BTHV mit zwei Hockeytöchtern, wurde daraufhin gebeten, ein solches Konzept für unseren Verein zu entwickeln. Diese Bitte wurde nicht rein zufällig an ihn herangetragen. Oliver hat über 15 Jahre lang im Auftrag der Vereinten Nationen Regierungen und Organisationen in über 20 Ländern der Erde im Bereich Aufbau und Management von Freiwilligenstrukturen beraten. Glücklicherweise hat sich Oliver auch sofort bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen.
