Sport trifft Kultur – ein gelungener Anfang

Am vergangenen Mittwoch trafen sich auf Einladung von Oberbürgermeister Sridharan Verantwortliche aus der Stadtverwaltung, Vertreter der Kultur sowie Vertreter von Sportvereinen und vom Stadtsportbund zu einer Gesprächsrunde im Alten Rathaus. Unser 1. Vorsitzender Norbert Veith nahm als Vertreter teil. Seine Einschätzung hat er für uns zusammengefasst:

„In zwei Einführungsreferaten  von Herrn Althoff von der Deutschen Telekom und von Herrn Munoz von der Deutschen Post DHL wurde die Situation der Stadt Bonn, so wie die sich aus der Sicht der Unternehmen und deren Mitarbeitern darstellt,  kurz analysiert. Hierbei wurden – neben dem Blick auf den Kultur- und Sportbereich – auch andere Problembereiche  angesprochen (Verkehr, finanzielle Situation der Stadt u. a.). Als Fazit wurde von den Referenten ein Masterplan für die weitere Entwicklung der Stadt Bonn gefordert.

Der Oberbürgermeister hatte in seiner Begrüßung das Ziel der Veranstaltung ausgegeben: die Neiddiskussionen solle in den Hintergrund treten, und auf beiden Seiten mehr Verständnis entstehen, was die andere Seite brauche. Er sei sich bewusst, dass sich die Sportanlagen in einem teilweise ‚desaströsen Zustand‘ befinden würden, wobei gleichzeitig die Stadt den gewaltigen Sanierungsstau bei Oper und Schauspiel auflösen müsse. Er kündigte die Erarbeitung eines Plans an, in welcher Reihenfolge und in welchen Zeiträumen die Missstände beseitigt würden. Dazu sollen dann auch verstärkt Fördermittel beantragt werden.

In einem sehr sachlich geführten Gespräch wurde die Situation und die Probleme einiger Vereine durch deren Vertreter geschildert. Von unserer Seite habe ich hier das Problem der Renovierung von Großprojekten angesprochen, ebenso, dass wir mit der bestehenden Größe der Anlage an unsere ‚Kapazitätsgrenzen‘ gestoßen sind. In einem noch im Frühjahr erscheinenden Sportentwicklungsplan werde man das Problem einer Vergrößerung der Anlage evtl. berücksichtigen können. Mir ist in dieser Veranstaltung allerdings auch klar geworden, dass wir aufgrund unserer relativ großen Unabhängigkeit von der Stadt weniger belastet sind als andere Vereine, die in städtischen Anlagen und Hallen ihren Sport ausüben.

Nach Meinung von Michael Scharf, dem Vorsitzenden des Stadtsportbundes, war es eine gelungene Auftaktveranstaltung. Konfrontative Beiträge von den Teilnehmern blieben aus, und das Wort ‚Hochkultur‘ wurde an dem Abend nicht einmal benutzt! Gleichzeitig machte er aber deutlich, dass bei allem Verständnis für die andere Seite die knappen Ressourcen der Stadt immer wieder zu Spannungen darüber führten, welche Projekte aus welchen Bereichen in welcher Reihenfolge gefördert würden. Er wünschte sich, dass aus „Einzelprojekten eine gemeinsame Vision für Bonn 2030/2040“ von beiden Seiten mitgestaltet werden könnte.

Die gute Atmosphäre des Gesprächs wurde auch vom Chef des Jungen Theaters, Moritz Seibert konstatiert.

Der Oberbürgermeister kündigte an, das Gespräch in kleinerer Runde und dann auch mit der neue Kultur- und Sportdezernentin sowie Vertretern aus der Politik weiterführen zu wollen. Dies war ein guter Anfang und hoffentlich auch der Beginn von lösungsorientierten Gesprächen in der Zukunft.“

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