Hockey: One World Secondary School in Kisangara

Ein tolles Projekt – Hockey in Tansania. Initiatorin ist BTHV’erin Jessica Althusmann. Sie spielte von 2015 bis 2020 beim  BTHV und studiert jetzt in Berlin….

Frage: Zunächst – wie bist Du denn damals beim BTHV gelandet?? Niedersachsen und das Rheinland passt doch irgendwie überhaupt nicht zusammen??

Für mein erstes Studium zog es mich nach Bonn – die Wahl fiel auf Bonn, weil sie die schönste Stadt mit einer Entfernung von 5 DB-Stunden von meiner Heimatstadt ist. Willkürlich?! Keineswegs.

Mir haben damals die Südstadt Bonns und die offene, freundliche und laute Art der Rheinländer direkt sehr gut gefallen. Zum BTHV kam ich aus pragmatischen Gründen… der andere Bonner Verein soll irgendwo in den Bergen sein?! Das wäre ja viel zu anstrengend, diese mit dem Rad für jedes Training bezwingen zu müssen.
So landete ich beim BTHV – und wurde dort sehr herzlich aufgenommen!

Frage: Und was bleibt Dir prägend in Bonn in Erinnerung…???

Als Norddeutsche, die wir im Kindergarten manchmal „Fasching“ gefeiert haben… Natürlich der ganz andere Karneval. Was für wunderbare Feste!
Du wolltest aber bestimmt mit dieser Frage auf den BTHV aus, und JA, es gibt jede Menge Momente, die mir immer in Erinnerung bleiben. Ob es die Jungs sind, die ich trainieren durfte, und die zu einer tollen Mannschaft zusammenwuchsen, oder der letzten Mannschaftsabend auf dem alten Kunstrasen oder die zahlreichen Abende bei Dotty.

Auch nicht zu unterschätzen: Lucas‘ Athletiktraining. Den Muskelkater kuriere ich bis heute aus.

Frage: Du bist ja dann zurück in die Heimat – Bückeburg oder?? Lüneburg, genau! Eine wahre Weltstadt. Und hast Du was gemacht…???

In Lüneburg war ich lediglich, um von dort eine Unterkunft in unserer Hauptstadt zu suchen. Stellte sich als genau so schwer heraus, wie gedacht. Schön, wenn die Realität mit der Erwartung mithalten kann, und sie manchmal sogar übertrifft.

Frage: Von Bückeburg Lüneburg, genau, nach Tansania ist ja dann der nächste logische Schritt. Das kam wie??

Einer der logischen Schritte meines Lehramts-Studiums ist tatsächlich ein Schulpraktikum. Durch Zufall erfuhr ich über einen Freund von der One World Secondary School in Kisangara, Tansania, die dort vor 10 Jahren von Dr. Karl-Heinz Köhler gegründet wurde. Das Schulkonzept, nachhaltige und demokratische Bildung über sozialen Schichten hinweg für alle Jungen und Mädchen zu ermöglichen, hat mich überzeugt, so dass ich mich dort auf ein Praktikum bewarb.

Frage: Toll, dann das Hockey-Projekt. Berichte mal etwas genauer…???

Zusätzlich zum Praktikum kam im Vorhinein die Idee auf, meine jahrelange Erfahrung als Hockeyspielerin und -trainerin zu nutzen, gerade weil Feldhockey ein nahezu unbekannter Sport in Tansania ist und ein neuer Sport den Schülerinnen und Schülern ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten bieten könnte. Im Vorhinein habe ich Schläger und Kugeln (übersetzt aus dem Norddeutschen: Bälle) u.a. beim BTHV gesammelt (das würde den großen Ballverlust im BTHV erklären/AdR), und diese mit nach Tansania genommen. Dort habe ich den vorhandenen roten Sandplatz, der normalerweise nur für Fußball genutzt wird, zum vorübergehenden Hockeyplatz erklärt und jeden Tag verschiedenen Altersgruppen zwischen Unterricht und Study Time Hockeytraining gegeben. Da keinerlei Schutzausrüstung vorhanden war, die Schüler meist mit Sandalen, Flipflops oder sogar barfuß spielten, bestanden die ersten Einheiten ausschließlich aus vorsichtiger Gewöhnung an die harten Schläger und Kugeln, um Verletzungen vorzubeugen (was auch fast immer funktioniert hat). Schon nach kurzer Zeit stellten sich verschiedene Talente heraus: Epson konnte wunderbar Dribbeln, Leonard hatte klasse Laufwege, Reghan hat das Feld in die Länge gezogen, Chadiel hat seine Mannschaft beim Spielen motiviert, Quintine ist ein toller Time-keeper, Prince wäre auch ein toller Golfspieler und Michael wurde ein immer besserer Schiedsrichter.

Leider musste ich die Schule und Tansania nach zwei Monaten wieder verlassen. Das Hockeytraining läuft aber weiter: Epson, Leonard und Naomi versuchen weiterhin, ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zu motivieren. Doch natürlich fehlt es an Equipment. Das Wichtigste: Sportschuhe! Aber natürlich gerade für die Gegner von Grobmotorikern wie Prince: Schienbeinschoner und Mundschütze. Oder auch Griffbänder, weitere Schläger, Kugeln… Da ich im März wieder hinfliege, um an der Schule weiter mitzuarbeiten, aber auch um das One World-Hockey Departement weiter auszubauen, werde ich versuchen, bis dahin erneut verschiedene Hockeyaccessoires zu sammeln und mitzunehmen.  

Frage: Abschließende Frage – bei dem Nachnamen muss man das einfach fragen – wer kandidiert denn jetzt für den Vorsitz und welche Frauen sind im Team dabei…??? Heute ist ja Bewerbungsschluss….

Die Ansprechpartner für Medien erreichen Sie per E-Mail unter pressestelle@cdu.de.

Falls es Hockeyspielerinnen und -spieler gibt, die auch gerne mal ein Praktikum oder einen Freiwilligendienst (bspw. nach dem Abitur) in einer Schule, in der Hockey als Sportart gerade ausgebaut wird, machen würden, die dürfen sich natürlich gerne ebenfalls bei Herrn Köhler melden: https://www.f-owsk.com/unterstützung/freiwilligendienst/

Und falls es Interesse gäbe, diese wunderbare Schule mit einer Spende zu unterstützen, der möge sich gerne auf folgender Internetseite informieren: https://www.f-owsk.com/unterstützung/

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